🌺 Willkommen auf Oahu, dem Herzen von Hawaii 🌺
Oahu wird manchmal auch als „Sammelplatz“ bezeichnet und macht seinem Namen alle Ehre. Auf der drittgrößten hawaiianischen Insel lebt ein Großteil der vielschichtigen Bevölkerung von Hawaii. Die so scheint es fest in asiatischer Hand ist. 1.5 Mio. Einwohner zählen alle Inseln zusammen. 1.2 Mio. leben alleine auf Honolulu. Die Spanne von arm und reich geht weit auseinander. Die Armut ist auch für uns Touristen unübersehbar. Dazu kommen wir am Ende dieses Reiseberichts.
Waikiki Beach, Oahu
Anflug auf Oahu. Ein wundervolles Lichterspiel in der Nacht.
Ein letztes Mal fliegen wir auf eine andere Insel, es ist Oahu die fünfte und letzte Insel auf unserer Hawaii Reise. Wir wollen den berühmten Waikiki Beach besuchen, wo wir auch ein Hotelzimmer gebucht haben. Auf der Liste ganz Oben steht der Besuch von Pearl Harbour.
Wir checken spät Abends im Hotel ein. Wir werden sehr freundlich begrüsst und der nette Mann an der Rezeption schenkt uns zur Begrüssung eine Kette aus Müschelchen. Eine nette Geste die wir wirklich nicht mehr erwartet haben. Aloha auf Oahu.
Waikiki Beach
Waikiki ist einer der bekanntesten Strände der Welt und war einst der Tummelplatz für hawaiianische Monarchen. Heute kommen jährlich Millionen von Besuchern zu diesem Strand. Schöne weisse Sandstrände sind für eine Vulkanische Hawaii Insel nicht üblich. Wir erfahren von einem Einheimischen, dass jedes Jahr viele Schiffsladungen mit weissem Sand aus Kalifornien USA an die Waikiki Beach geschippert und abgeladen werden.
Surferlegende in Bronze am Waikiki Beach
Am Morgen erwachen wir mit einem herrlichen Blick auf das Meer und den Waikiki Beach und endlich, der weisse Sandstrand liegt uns direkt zu Füssen. Die Einheimischen paddeln schon kurz nach Sonnenaufgang auf's Meer hinaus und warten auf die perfekte Welle. Vom Zimmer Balkon aus sehen wir Dutzende Surfer in Stellung schwimmen.
Surfgott und Legende am Waikiki Beach
Ein Potpourri von Eindrücken auf unserem Rundgang an der Waikiki Beach
Einen ersten Eindruck vermittelt uns einen ausgedehnten Spaziergang entlang dem Waikiki Beach und dessen Promenade die von Boutiquen, riesigen Einkaufs-Malls und Restaurants die keine Wünsche offen lassen eingesäumt ist. Die Corona-Nachwehen sind auch hier spürbar. Der Strand ist annähernd so voll wie normal. Ein leckerer Brunch mit super freundlicher und herzlicher Bedienung lässt unser Aloha Herz höher schlagen. Wir erleben Freundlichkeit und Gastfreundschaft in Waikiki Beach. So langsam erfasst uns ein Hawaii feeling mit dem sagenumworbenen Aloha Spirit. Spät, aber lieber später als nie.
The War Memorial Natatorium
Aus längst vergangener und vergessener Zeit war dieses Gemäuer einmal eine wirklich schöne Schwimm-Anstalt vom 1. Weltkrieg ein Natatorium gewesen. Internationale Schwimmwettkämpfe fanden hier statt und verzeichneten einige Weltrekorde. Ein echtes Juwel der alten Zeit. Leider ist der Zugang für Besucher gesperrt. Denn langsam wird die Anlage vom Meerwasser unterspült und ist dem Zerfall geweiht.
Sundowner Waikiki Beach
Abends gibt es in Waikiki Beach tausend Möglichkeiten einen unvergesslichen Abend zu verbringen. Wir haben Glück und erwischen einen freien Tisch in der Rooftop Bar Inmitten von Waikiki Beach. Sundowner und hervorragendes Essen gab es im 23. Stock mit Blick über die Stadt im Lichtermeer.
Honolulu die Hauptstadt
Honolulu ist die Staatshauptstadt und größte Stadt in Hawaii und bietet eine einzigartige Kombination aus tropischem Glamour und einer belebten internationalen Metropole.
Downtown Honolulu
Der Lolani Palast
Das National Historic Landmark ist die einzige offizielle königliche Staatsresidenz in den USA. Der Iolani-Palast in Downtown Honolulu war von 1882 bis 1893 die offizielle Residenz der beiden letzten Monarchen des hawaiiarischen Königreichs.
Pearl Harbor
Fünf historische Stätten gedenken den Geschehnissen an diesem National Historic Landmark.
Die verheerenden Ereignisse des 7. Dezember 1941, ein Datum, an das sich die ganze Welt erinnert, haben den Lauf der Geschichte verändert. An diesem Ort erfolgte ein Überraschungsangriff der Japaner, bei dem tausende Menschen starben und der dazu führte, dass die Vereinigten Staaten am Zweiten Weltkrieg teilnahmen.
Der hawaiianische Name für Pearl Harbor war Puuloa (langer Hügel). Der Naturhafen wurde später aufgrund der Perlmuscheln, die hier gewonnen wurden, Pearl Harbor genannt, und ist einer der größten Häfen in Hawaii.
Einer der geretteten Anker der USS Arizona zum Andenken
Zum Andenken an die Besatzung der USS Arizona
Die USS Arizona befand sich an dem verheerenden Ort, an dem so viele Menschen Ihr Leben verloren, und wurde am 7. Dezember 1941 um 8:06 Uhr von einer 798 kg schweren panzerbrechenden Bombe getroffen. Die daraus resultierenden, katastrophale Explosion der Munitionskammer führte dazu, dass das riesige Schlachtschiff innerhalb von neun Minuten sank, wobei 1’177 Besatzungsmitglieder starben.
USS Arizona Memorial
Heute ist das USS Arizona Memorial ein Ort düsterer Schönheit zum stillen Gedenken. Wir beginnen unseren Besuch im Visitorcenter, wo ein Film über den Angriff gezeigt wurde. Mit dem Boot fahren wir zur schwimmenden Gedenkstätte, die quer über dem versunkenen Rumpf der Arizona erbaut wurde, der letzten Ruhestätte für 1'102 Besatzungsmitglieder, die im Schiffsrumpf gefangen waren und dort ihren Tod fanden. Im Schreinraum sind die Namen der Menschen, die ihr Leben verloren, auf einer Marmorwand verewigt. An diesem Ort stehen wir mit anderen Besuchern den verheerenden Ausmassen des Krieges direkt gegenüber.
Schwarze Tränen der USS Arizona
Wirft man einen Blick in den flachen Hafen rund um die Arizona wo der Rumpf des Schiffes liegt, tritt heute noch Öl an die Wasseroberfläche, ein Symbol für schwarze Tränen der Opfer in der USS Arizona.
Das Schlachtschiff der USS Missouri Memorial
General Macarthur akzeptierte die bedingungslose Kapitulation Japans, die den Zweiten Weltkrieg am 2. September 1945 endete, auf dem Surrender Deck des Schlachtschiffes Missouri. Das riesige „Mighty Mo“ liegt nun in der Battleship Row von Pearl Harbor und ist ein lebendes Museum mit Ausstellungen über drei Kriege und fünf Jahrzehnt. Einen beeindruckenden Rundgang durch das Schiff zeigt uns die schiere Grösse und Macht eines solchen Schlachtschiffes.
USS Missouri
National Memorial Cemetery of the Pacific
Der National Memorial Cemetery of the Pacific befindet sich nördlich von Downtown Honolulu in dem längst erloschenen Vulkan Punchbowl Crater und ist die letzte Ruhestätte für knapp 53.000 Veteranen. Das Denkmal, das im National Register of Historic Places aufgeführt wird, ehrt die Opfer und Errungenschaften der American Armed Forces und gedenkt den Soldaten der Kriege des 20. Jahrhunderts, inklusive des Angriffs auf Pearl Harbour
Aloha und Willkommen im Paradies – außer: Du bist obdachlos
Auf der hawaiianischen Insel lebt ein Großteil der vielschichtigen Bevölkerung von Hawaii, verwurzelt in den Werten und Traditionen der hawaiianischen Ureinwohner, glaubt man. Denn beim näheren Hinschauen wird eines klar: Am schönen Strand von Honolulu sieht man nicht nur die vielen Surfer, sondern auch viele gestrandete Menschen. Obwohl es verboten ist, sich als Obdachloser in den Touristenregionen aufzuhalten. Waikiki ist einer der bekanntesten Strände der Welt und war einst der Tummelplatz für hawaiianische Monarchen. Heute kommen jährlich Millionen von Besuchern zu diesem Strand. Was diesen Touristen erspart bleiben soll, sind die vielen Obdachlosen. Hier klafft die Schere zwischen Arm und Reich weit auseinander. Viele Obdachlose wohnen in einer sogenannten Zeltstadt, fernab des Tourismus, über 7000 Menschen werden dort vermutet, eine genau Zahl gibt es nicht. Viele leben auch in ihren alten Autos.
Einheimische Hawaiianer betrachten ihre Insel als ein besetztes Land, nicht als US-Bundesstaat
Einheimische Hawaiianer suchen erneut politische Souveränität mit einer neuen Verfassung. Kolonisierung dieser pazifischen Inseln und schließlich die Unabhängigkeit vor fast 60 Jahren – war immer ein bitteres Thema für die Ureinwohner von Hawaii, die einzige indigene Gruppe in den Vereinigten Staaten, die keine politische Souveränität besitzt. Die Ureinwohner Hawaiis erhoffen sich mit einer neuen Verfassung, größeren Einfluss in der Politik im Staate Hawaii, den Wiedererwerb von gestohlenem Land und neue Programme zur Bewältigung der sozioökonomischen Probleme, mit denen die Ureinwohner Hawaiis unverhältnismäßig konfrontiert sind – Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch, Inhaftierung, Übergewicht und niedrige Schulbildung.
Die Vereinigten Staaten spielten eine Rolle dabei, die hawaiische Monarchie niederzureißen, das Königreich zu stürzen und Königin Lili’uokalani im Januar 1893 zur Abdankung zu zwingen. Hawaii wurde 1959 ein US-Bundesstaat. Die Hawaiianer beziehen die niedrigsten Durchschnittseinkommen in den USA – Befürworter völliger Unabhängigkeit hoffen, eine internationale Gerichtsentscheidung zu erreichen, die die USA dazu auffordern würde, ihre politische und militärische Präsenz auf den hawaiianischen Inseln aufzugeben.
Als Beweis weisen sie auf eine gemeinsame Entschließung von 1993 hin, die als Entschuldigungsgesetz bekannt ist, in dem der Kongress ein „tiefes Bedauern für das eingeborene hawaiianische Volk“ für den Sturz des dortigen Königreichs aussprach. Die Gesetzgebung erkannte die Illegalität der Rolle der Vereinigten Staaten bei der Erzwingung von Königin Lili’uokalanis Abdankung an.
Hawaii hat die höchste Armutsrate in den USA. Etwa 230’000 Menschen leben in extremer Armut, darunter viele Ureinwohner.
Beispiele:
- Ein Wachmann verdient etwa 1250 CHF brutto im Monat. Nach Steuern und Abgaben bleiben ihm 958 CHF. Er leistet sich weder eine Krankenversicherung noch eine Altersvorsorge. Für eine Autoversicherung bezahlt er 58 CHF monatlich. Seine Einzimmerwohnung kostet 583 CHF Miete. Die Lebenshaltungskosten für Nahrungsmittel liegen weit über dem Durchschnitt in den USA.
- Nakane’aloha hat miterlebt, wie das Leben selbst im armen Westen von O’ahu immer teurer wurde und die Einheimischen mehr und mehr zu kämpfen hatten. Die großen Militärbasen hatten einen großen Einfluss auf diese Entwicklung, sagte er. „Es gab Häuser für die Plantagenarbeiter, die erschwinglich waren. Aber jetzt kommen die Immobilienfirmen und sagen sich: „Hey, wir können diese Häuser günstig kaufen, möbeln sie auf und verkaufen sie teurer weiter. Das Militär wird solche Preise bezahlen.“ Die Angehörigen der Armee bekommen Zuschüsse, wenn sie nicht auf der Basis leben. Sie können leicht 3000 Dollar an Miete zahlen, wir können uns das nicht leisten.
In einem Versuch, die ethnische Situation in Hawaii zu bewerten, veröffentlichte das State Department für Wirtschaft, wirtschaftliche Entwicklung und Tourismus (DBEDT) vor kurzem einen neuen Bericht mit dem Titel Demographische, soziale, wirtschaftliche und Wohneigenschaften für ausgewählte Race Groups in Hawaii. Danach sind die Japaner auf Hawaii die reichsten und die Ureinwohner von Hawaii die ärmsten. Der Bericht zeigt ein beunruhigendes Bild der ungleichen und ungerechten sozioökonomischen Situation auf Hawaii.
Hoffnungslosigkeit
Einheimische Hawaiianer, die ersten Menschen, die auf Hawaii leben, haben derzeit „die höchsten Armutsraten für Einzelpersonen und Familien“ auf Hawaii. Dies ist eine Tragödie für die Ureinwohner, denn sie werden von denen ignoriert, die keine Hawaiianer sind, aber dort leben und arbeiten und die Regierung auf Hawaii dominieren.
Obdachlos auf Hawaii
Unter den Obdachlosen sind nicht nur Ureinwohner, sondern viele sind hier gestrandet. Miete zu hoch, Einkommen zu gering. Viele geringfügige Arbeiten werden von sogenannten Gastarbeitern übernommen, zum Beispiel auf dem Bau von Filipinos. Filipinos sind zudem die größte Einwanderergruppe auf Hawaii. Viele der Obdachlosen, die von außerhalb kommen, hatten einen Traum, schönes Klima, hohe Wellen zum Surfen und einen Job, zum Beispiel im Tourismus. Doch für viele wurde dieser Traum zu einem Alptraum
Die Menschen fallen schneller in Obdachlosigkeit, als wir ausziehen können“, sagt Carvalho, der in einer der sogenannten „Zeltstädte“ lebt, und er nennt die Hauptfaktoren, die zu der hohen Zahl von Obdachlosen in Hawaii geführt haben: Mangel an bezahlbarem Wohnraum, eine Epidemie in der Nutzung synthetischer Drogen, unzureichende Unterstützung für geistig und körperlich Kranke und Menschen, die mit falschen Vorstellungen nach Hawaii kamen und dann kein Geld mehr hatten.
Seit die Landesregierung ein Aufenthaltsverbot in den Touristengebieten von Waikiki eingeführt hat, bleiben sie hauptsächlich in den armen westlichen Teilen und den Außenbezirken von Honolulu. Dort haben die Obdachlosen sogenannte Dörfer aus Zeltplanen errichtet. Obdachlosigkeit in Touristengegenden ist verboten. Doch man sieht sie immer noch, egal, wohin man geht. Gerade wenn es Nacht wird, schieben die Obdachlosen ihr weniges Hab und Gut mit einem Einkaufswagen zu den Stränden und suchen sich dort einen Schlafplatz. Andere haben sich direkt an einem der schönen verlassenen Strände eingerichtet.
Doch damit die zahlreichen Touristen nicht von dem Anblick der Obdachlosen gestört werden, greift die Polizei zu extremen Maßnahmen. Sie verteilen unter anderem sogenannte Tickets, die sich die Obdachlosen kaufen müssen, damit sie an einem zugewiesenen Platz schlafen können, doch diese Tickets können sich die Obdachlosen nicht leisten und müssen die Stadt wieder verlassen.
Erst am 18. April 2018 gab Gouverneur David Ige den Start eines Pilotprogramms namens „Enforcement Assisted Diversion“ (LEAD) bekannt, das die öffentliche Sicherheit verbessern und kriminelle Aktivitäten in Downtown Honolulu und Chinatown reduzieren soll.
Doch für das eigentliche Problem ist kein Geld vorhanden trotz der Millionen Touristen, die Hawaii besuchen. Immer wieder werden Projekte aus Geldmangel eingestellt oder erst gar nicht gestartet.
Während einige der Ursachen der Obdachlosigkeit hier wie überall anders sind, sind die wirtschaftlichen Faktoren ziemlich spezifisch für Hawaii. Die Inseln sind ein beliebtes Touristenziel und ein lukrativer Ort für Immobilieninvestitionen. Was zur Folge hat, dass vermehrt Menschen aus ihren Wohnungen verdrängt werden und für billige Wohnungen kein Platz ist. Es ist ein Teufelskreis, erstmal Obdachlos, gibt es keine Arbeit, ohne Arbeit keine Wohnung. Ist man Obdachlos, ist man unerwünscht.
Selbst ein bescheidenes Einfamilienhaus kostet etwa $ 750 000 und ein kleines Zimmer kostet mindestens $ 700 pro Monat Miete. Die hohen Lebenshaltungskosten und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum lassen Menschen mit niedrigem oder sogar mittlerem Einkommen in Schwierigkeiten geraten. Genau das ist hier das Problem.
Aloha und willkommen im Paradies – außer: Du bist obdachlos.
Ein Bericht der Netzfrau Doro Schreier aus Hawaii
Zurück in die Schweiz
Vielleicht verstehen wir jetzt warum Touristen auf der kleinen überschaubaren Insel Molokai nicht erwünscht sind. Vielleicht wollen die Einheimischen ihren Lebensraum frühzeitig verteidigen und den Touristenmassen und somit auch Regierungen Einhalt bieten, die Menschen in Ruhe ihr Leben leben zu lassen. - Liest man den obigen Bericht, so versteht man nur all zu gut wovor sich die Menschen fürchten. Zur Zeit ist wegen Corona am Waikiki Beach noch nicht so viel los. Obwohl die Strände für unseren Geschmack schon recht gut von Touristen belegt sind. Viele Hotels sind noch nicht wieder offen oder nur teilweise. Touristen aus Europa, Australien und dem Asiatischen Raum fehlen noch.
Mit vielen schönen Eindrücken von einer wundervollen Natur, dem Vulkanismus und den noch unberührten Teilen der Insel nehmen wir Abschied von Hawaii. Nachdenklich stimmt uns allerdings die politische und soziale Lage für die armen Menschen in diesem Land, für die es kein Aloha auf Hawaii gibt.
Einen letzten Blick auf die Millionenstadt Honolulu auf Oahu, und einem stillen Abschiedsgruss.
Nadine & Tomas Cervera