Dominica                                                                                        Mai 2013


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Die Flagge Dominicas mit dem grüngefiederten Wappenvogel.                                                                                                 Die letzten Kaiseramazonen-Papageie der Welt leben auf Dominica. 


Map of Dominica


Ankunft in Portsmouth

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Am Strand von Portsmouth

Saint-Pierre in Martinique, ein schöner Segeltag und 58 SM liegen hinter uns. Wir erreichen am späten Nachmittag das Städtchen Portsmouth im Nordwesten Dominicas. Kaum ist das Ankergeschirr versenkt, düsen diverse fliegende Händler in ihren Booten an und wollen uns Ausflüge, Bananen, Mangos, Papayas und Kokosnüsse verkaufen. Antonio, ein fliegender Händler schenkt mir (Nadine) eine wundervolle Blume und heisst uns auf seiner Insel Dominica herzlich willkommen. Wir fanden das eine sehr schöne Willkommens-Geste. Schon fühlen wir uns wie Zuhause im Paradies von Dominica. Sogleich verabreden wir uns mit Jerome für den nächsten Morgen. Er ist ein offizieller und lizenzierter Tour-Führer von "Cobra-Tours"! Er wird uns die schönsten und sehenswertesten Orte auf Dominica zeigen. Auf dem Programm steht der nahe gelegene "Indian River" den wir besuchen wollen. 


Die Insel Dominica,                                                                                                                                                         

liegt zwischen den französischen Inseln Guadeloupe und Martinique. Die mit einem unvorstellbaren Naturreichtum gesegnete, etwa 27 sm lange und 12 sm breite Vulkaninsel Dominica mit einer Fläche von 751 km2 ragt zerklüftet und fast unnahbar im Blau des Karibischen Meeres empor. Der tropische Urwald, der die Berge bedeckt, ist nahezu undurchdringlich. Die Insel ist ein riesiger botanischer Garten und ein Paradies für Botaniker und Naturliebhaber. Die Natur ist vielerorts unberührt und zeigt eine für Europäer unvorstellbare pflanzliche Vielfalt, in der es nur so von Leben wimmelt. Dominica trägt den inoffiziellen Beinamen „the nature Island“ (die Naturinsel) wegen ihrer üppigen und verschiedenartigen Tier- und Pflanzenwelt. Einige der höchsten Berge der Kleinen Antillen, mit über 356 Flüssen und Bäche sowie etliche Seen befinden sich auf der Insel. Die Berge sind vulkanischen Ursprungs, der "Morne Diablotins" ist mit 1.447 m der höchste Berg Dominicas.                                              

Der Nationalpark "Morne Trois Pitons", in welchem viele der Sehenswürdigkeiten Dominicas liegen, wurde 1997 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

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Nordostküste Dominicas

Bevölkerung

Dominica hat ungefähr 72.800 Einwohner. Aufgrund der starken Abwanderung (überwiegend in andere karibische Inseln, die USA und Kanada) beträgt die Wachstumsrate lediglich 0,184 %. Die Dominicanische Bevölkerung teilt sich in 86,8 % Schwarze, 8,9 % Mulatten, 2,9 Kariben, und 0,8 % Europäer auf.

Neben der Amtssprache Englisch ist Antillen-Kreolisch, von den Einwohnern (Patois) genannt, als Umgangssprache verbreitet.

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Die Insel ist unvorstellbar Fruchtbar! Dieser Händler bereitet für uns eine Kokosmilch-                                              Erfrischung zu. Eine köstliche und durstlöschende Abwechslung. 

Geschichte Dominicas

Dominica wurde 1493 von Kolumbus auf seiner zweiten Reise entdeckt, er ging jedoch nicht an Land. Kolumbus benannte die Insel nach dem Wochentag ihrer Entdeckung, einem Sonntag (spanisch Domingo). Die Bewohner fürchteten sich offenbar vor Leuten, die aus Carib oder Canib kamen, wodurch das Wort Caniba, Kannibalen, ins Spanische und von dort in viele Sprachen vordrang. Die auf dem Festland lebenden Kariben wurden von Ethnologen weiterhin so bezeichnet, die übrigen Gruppen erhielten den Namen Insel-Kariben. Diese nennen sich Kalinago und sie kontrollierten die Inseln zwischen etwa 1400 und 1700. Ihre berüchtigten Raubfahrten sind wohl eher als Frauenraub anzusprechen denn als Kanibalenfahrten. Ihr letztes Rückzugsgebiet war Dominica, nachdem St. Vincent 1796 britisch wurde und mehrere tausend von ihnen deportiert worden waren.

1627 kam Dominica an den Earl of Carlisle, und England beanspruchte die Insel bis 1748, als es Dominica an Frankreich abtrat. Doch schon 1635 einigte man sich mit Frankreich, das versucht hatte, die Indianer zu missionieren, darauf, die Insel den Bewohnern zu überlassen.

Dominica war wegen des besonders starken Widerstands der Ureinwohner die letzte von Europäern kolonialisierte karibische Insel. Im Jahr 1763 übergaben die Franzosen die Insel an Großbritannien, das sie 1805 zur Kolonie erklärte. Die Verwaltung erfolgte durch das Government of Grenada, doch erhielt Dominica 1768 eine eigene gesetzgebende Versammlung. Nach einem fünfjährigen französischen Intermezzo (1783–88) kam die Insel wieder an Großbritannien. 1784 kam es zur Maroon-Revolte, 1831 erhielten alle Nicht-Weißen volle Bürgerrechte, 1834 wurde die Sklaverei abgeschafft. Haupt Exportprodukt war zu dieser Zeit Kaffee, der rund ein Drittel des Ausfuhrwertes ausmachte. 1838 erreichten die Mulatten erstmals eine Mehrheit unter Führung des Zeitungsverlegers George Charles Falconer.

1997 wurde der 1975 eingerichtete Nationalpark "Morne Trios Pitons", benannt nach dem gleichnamigen Berg, zum Weltnaturerbe der UNESCO ernannt. Einen weiteren Beitrag zum Aufschwung des Tourismus leisten ab 2003 Piratenfilme, wie "Fluch der Karibik".

Geschichtlicher Rückblick der Bevölkerung Dominicas

1901 schrieb H. Heskith Bell, der Verwalter der Insel, an den britischen Premierminister, es habe sich zur Zeit der Entdeckung auf einigen Inseln um eine „milde und schüchterne Rasse“, auf den kleinen Inseln um kriegerische Kariben gehandelt, wie er von französischen Historikern des 17. Jahrhunderts zu wissen glaubte. Durch ihren unbeugsamen – „heldenhaften“ – Widerstand entgingen sie, so Bell, der Sklaverei auf den anderen Inseln. Er berichtet weiter, die Kariben seien als Eroberer vom Festland gekommen, und hätten die „Arrowak“ unterworfen. Die Töchter hätten von nun an die Karibensprache, die Söhne jedoch die Arouak-Sprache gesprochen. Die Einwohnerzahl war aber insgesamt gering, die als „Carbet“ bezeichneten Dörfer bestanden nie aus mehr als 20 bis 30 Hütten und lagen an der Küste. Nur zur Jagd zogen die Kariben in die Berge. Sie fertigten hochseetüchtige Kanus, mit denen sie auf Fischfang gingen. Dass sie auf Sklavenjagd gingen, kann wohl als gesichert gelten, doch ob die Gerüchte von Menschenfresserei eine wahre Grundlage hatten oder nur dazu dienten, die Spanier abzuschrecken, ist unklar. Dass sie eine besondere Art des Umgangs mit Aussagen über dieses Thema pflegten, zeigt, dass einer von ihnen behauptete, von Christen bekomme er Bauchschmerzen.

Jedenfalls war schon 1547 dies das Argument, mit dem die Versklavung der Kariben vom spanischen König erlaubt wurde. Da sie jedoch als Sklaven wertlos waren – sie starben lieber, als als Sklaven zu leben –, wurden sie sofort und ohne jede Kontaktaufnahme getötet. Um 1600 beherrschten die Kariben nur noch Guadeloupe, Dominica und Martinique. Auch auf Dominica setzten sich Europäer fest, in diesem Fall Franzosen. Einer von ihnen, Du Tertre, gab ihre Zahl für 1633 mit 938 an, die sich auf 32 Dörfer verteilten. Dagegen waren 349 Franzosen auf der Insel, hinzu kamen 23 Mulatten und 338 schwarze Sklaven. 1635 versuchten mehrere Karibenverbände einen Angriff auf Guadeloupe, doch wurden sie abgewehrt, und dieser Angriff wurde zum Anlass genommen, die Kariben auf Guadeloupe auszurotten. Einige entkamen nach Dominica. Da man auf Martinique offenbar genauso vorging, kamen zahlreiche Flüchtlinge nach Dominica, wo mittlerweile der Löwenanteil der Kariben lebte. Ihrer Übermacht mussten wiederum die lokalen Franzosen weichen. 1666 räumten die Franzosen auch Antigua. Im Vertrag von Aachen von 1748, in dem die Besitzverhältnisse auch in dieser Region geregelt wurden, erscheint Dominica als eine neutrale Insel, da sie keiner der Kolonialmächte gehörte. Dennoch entstanden an der Westseite Dominicas französische Siedlungen, und die Kariben konnten die Siedler nicht vertreiben. Briten unterstützten die Kariben gegen die Franzosen, doch sobald sie 1763 selbst Kolonialherren geworden waren, behandelten sie die Indianer wie die Franzosen. Nur ein winziges Gebiet von weniger als einem Quadratkilometer (232 Acre) sollte ihnen schließlich bleiben. Doch die Kariben verteidigten erfolgreich das Binnenland und zu ihnen stießen entflohene Sklaven. Nur 20 bis 30 Familien existierten 1791 noch, und sie hatten sich in den Nordosten der Insel geflüchtet, in die Dörfer Salybia und Bataca. Zudem sollen sie um diese Zeit den Kannibalismus aufgegeben haben. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren sie so weit assimiliert, dass sie an Sonntagen, wie Bell schrieb, schwarze Röcke und hohe Hüte trugen. Er schätzte die Zahl der vollblütigen Kariben auf 120, dazu kamen rund 280 Mischlinge.                                                                                                                                                               Im Mai 2008 schlug Chief Charles Williams vor, Ehen zwischen den rund tausend Kalinagos, wie die Kariben in Abgrenzung zu den sonstigen im Reservat Lebenden genannt werden, und Nicht-Kalinagos zu verbieten, doch lehnte die Regierung das Programm zur Rettung der letzten Karibenpopulation ab, weil dies Freiheitsrechte einschränke.

Letzter Stamm der Kalinago Indianer weltweit

In einem Reservat (Carib Territory) im Osten Dominicas leben die letzten rund 500 Indianer vom Stamm der Kariben, die der Karibik ihren Namen gegeben haben. Auch wenn andere Quellen die Anzahl der unvermischten Kariben im Reservat mit nur noch rund 300 beziffern, ist das Carib Territory die größte annähernd homogene Population der Kariben weltweit. Die britische Kolonialregierung richtete 1903 das Karibenreservat ein, ihr Häuptling (chief) war Garnet Joseph, der im Juli 2009 gewählt wurde. Alle drei Jahre wird ein neuer "chief" gewählt, der wiederum eng mit einem Minister der Regierung zusammenarbeitet. 

Besuch des "Carib Territory"

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Wir haben uns vorgestellt, im Dickicht des Dschungels auf ein kleines Dörfchen zu treffen, wo wir die letzten Kalinago Indianer ihrer Art treffen werden.  Indianer die in kleinen, runden Hütten mit ihren Familien friedlich leben, die authentisch mit der Natur im Einklang sind und dem was Garten Eden reichlich hergibt immer noch zufrieden und glücklich sind, weil sie so leben wollen. Wir stellten uns vor urtümliche Indianer zu sehen, Kalinago-Männer die Lendenschürzen tragen und Kalifuna-Frauen mit Baströcken und Kokosschalen als BH… oder so ähnlich!! 

Alles weit gefehlt, so war es vielleicht einmal vor 100 Jahren gewesen….!! Naja, so schön wie die Geschichtsbücher und Berichte die Vergangenheit schildern, so schön wäre es um wahr zu sein wenn es heute noch so wäre…Doch im Zugzwang der Zivilisation kamen die Luxusgüter (jeder hat ein eigenes Handy, TV), Wasser gibt es im Überfluss, Elektrizität und Geld haben inzwischen auch hier Einzug gehalten. Alle sind gleichermassen europäisch gekleidet, modern und adrett! Die Menschen haben ihre Traditionen weitgehend abgelegt und leben heute wie alle anderen Kariben auf der Insel. Nichts unterscheidet mehr das Leben der Kalingu Indianer von den Dominicaniens. Ausser, dass es noch immer einen "chief" gibt der Hand in Hand mit der Regierung Dominicas zusammen arbeitet. Bei traditionellen Festen und Zeremonien wird allerdings heute noch nach alten Gebräuchen gefeiert und getanzt. Die Kalinago's tragen ihre traditionellen Kostüme und die Männer tragen ihre Kriegsbemalung auf. Aber leider ist dieses Programm nicht für Touristen vorgesehen, was wir natürlich sehr schade finden. 

Wir erreichen das "Carib Terretory" doch wir sehen und bemerken keinen Unterschied zu anderen Dörfern. Die Häuser sind wie überall auf der Insel aus Stein gebaut, mit hübschen Terrassen versehen, schön verputzt und farbenfroh gestrichen. Obwohl da und dort bereits die Farbe abzublättern beginnt. Dazwischen ein paar Bretterbuden mit Wellblechdächern, einfach und puristisch zusammen geschustert. Eher bescheidene Behausungen die zum Teil auch marode und verkommen wirken. Sie sind hier wie überall in der Karibik anzutreffen. Doch was wäre die Karibik ohne diese Bretterbuden? Es ist der unverkennbare Charme und Lifestyle der den Charakter der Karibik so einzigartig macht.  

Von der Kalinago Indianer übrig geblieben ist ein hübsches für die Touristen hergerichtetes Dörfchen. Vor sieben Jahren wurde dieser Rundgang authentisch rekonstruiert, um einen unverkennbaren Einblick in das Leben der Kalinago Indianer zu vermitteln. Wir zahlen am Eingang p.P. CHF 8.- für den geführten Rundgang. (ca. eine Stunde) was für karibische Verhältnisse ziemlich viel ist. Ein Tour Gide gibt uns einen Einblick in die Geschichte und erzählt von der Vergangenheit der Kalinago Indianer. Der Rundgang wird je nach Besucher in Englisch, Französisch oder Spanisch geführt. Es sind die Sprachen die die meisten Einheimischen sprechen nebst dem Patios einer französische Mischsprache auch in der Schule lernen. Die ursprüngliche Arouak-Sprache wir von einem einzigen alten Kalinago Indianer gesprochen, wenn er stirbt, stirbt die Sprache mit ihm. 

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Ab dieser Hütte beginnt der interessante Rundgang. Wir haben die Erlaubnis so oft zu                                           Fotografieren wie wir wollen. 

Geschichtlicher Rückblick in Bilder 

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Diese von den Kalingu Indianern gebaute Ruderboote werden heute noch für den Fischfang                                                   und Personentransporte benutzt. Auf dem Foto ist ein sehr kleines Boot zu sehen, es gibt                                                 auch grössere, in die bis zu 26 Menschen hinein passen. 


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Eine Blumenpracht wie diese sieht man fast überall auf der Insel. 


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Hier sehen wir ein traditionelles Chief-Haus aus Holz gebaut mit einem Grasdach. Der                                                        Chief hält hier seine Ansprachen und das Volk sitzt ihm zu Füssen. Das Dach war jedoch                                                  früher viel niedriger und tiefer gebaut worden, sodass die Stammes-Angehörigen sich tief                                              bückend, im Sinne einer Verneigung vor dem Chief hinein gehen mussten. 

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Innenansicht. Vorne die erhöhte Bühne für den Chief.

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Mit diesen Gräsern die überall wachsen, wurden die Hausdächer verkleidet. Heute jedoch werden sie eingefärbt und für die Verarbeitung von kunstvollen Flechtwerken verwendet.

  

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Ein original Kalinago-Haus vor dem Zerfall. 


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Hier sehen wir eine originale Mühle. Manjok-Wurzeln wurde damit zerquetscht. Der Saft                                                      wird auch heute noch für verschiedene Hausmittelchen wie Putzmittel und Bleichpulver                                                 benutzt, es soll ungeniessbar und giftig sein. 

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Das ausgepresste Manjok-Fleisch wird getrocknet, gemahlen und ergibt feinstes "Cassava"                                              Mehl. Es ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für die Klinago-Indianer gewesen.                                                   Wir kaufen im Dorf ein Cassava-Brot, es ist flach und wird zu einem ca. 2cm hohem Fladen                                         gebacken. Es wurde mit Kokosflocken vermischt. Frisch gebacken und noch warm geniessen                                                wir dieses wunderbare leicht süssliche und köstliche "Cassava-Kokos-Brot".                                  

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Diese Hütten waren nur für  die Frauen. Sie konnten sich mit ihren Kindern zurückziehen.                                                                       Ein Kalinago-Mann durfte bis zu sechs Frauen haben. Der "Chief" hatte damals zwölf Frauen!                               

Heute jedoch, erzählt man uns, hat jeder Mann nur noch eine Frau….!!! wer's glaubt!!


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Frauen aufgepasst!                                                                                                                                                           Ist das nicht eine idyllische und geradezu romantische Atmosphäre für einen in unseren Breitengraden eher langweiligen Waschtag? Nehmt Euch einwenig Zeit! Schaut Euch das Bild gut an! Schliesst die Augen und taucht nun Gedanklich in eine phantasievolle und romantische Art des Waschens ab. So wie es damals die Kalifuna-Indianer Frauen zu tun pflegten!

Ein Natur-Bach fliesst friedlich, plätschernd von den Bergen hinunter. Das frische, klare und kühle Wasser sammelt sich in einem Pool bevor es über einen rauschenden Wasserfall schliesslich ins Meer gelangt. In diesem Pool waschen die Frauen ihre Wäsche, die sie mitgebracht haben. Sie treffen sich hier am Pool, ältere und jüngere Frauen für den neuesten Tratscht und Klatsch. Es wird viel gelacht und herumgealbert, man hilft sich gegenseitig die Wäsche zu schrubben, auszuwringen und schliesslich aufzuhängen. Hi und da wird Ausschau nach den Kindern gehalten, die schreiend und tobend im Wasser plantschen und die Umgebung unsicher machen. Unter dem Pavillon im Hintergrund, setzt man sich schliesslich zusammen um gemeinsam zu essen, zu trinken und natürlich weiter zu tratschen. Grosse Hängematten sind im Schatten zwischen den Bäumen angebracht, ständig weht eine angenehme kühle Briese, so wird Frau sich nach getaner Arbeit, gutem Essen oder einfach nach Lust und Laune mal in die Matte hängen und ein paar Stündchen dösen. Sie lauschen genüsslich dem leisen Wind der durch die Bäume weht und den raschelnden Blätter, die leise eine Melodie summen. Fröhliches Vogelgezwitscher umgibt die Stille. Der plätschernde Bach in unmittelbarer Nähe. Das Tosen der Brandung vom Meer. Es war als wäre der Himmel auf Erden! Nach getaner Arbeit und gebührendem Ausruhen bricht bereits der Abend an und die Frauen packen ihre inzwischen trockene Wäsche zusammen und gehen schliesslich nach Hause.           

Wundervoll nicht?                                                                                                                                                           So stelle ich mir künftig meinen Waschtag vor!! 


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Unreife Trauben die in Dominica an den Bäumen wachsen. Jetzt noch grün werden sie                                                                        im August, September dunkelrot bevor sie geerntet werden und bekommen einen                                                                süssen, fruchtigen Geschmack. Ein süsser Wein wird daraus gekeltert. 

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Vierzehn Köpfe mit verschiedenen Gesichtern, zählen die "Chief's" die seit der                                                                               Gründung des Terretory's regiert haben. Der heutige Chief nicht mitgezählt.                                                                             

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Das Holz aus dem die Figuren geschnitzt wurden, ist einzigartig in Dominica. Es ist                                                                       so hart, dass es für die Ewigkeit unverwüstlich bleibt. Es sieht aus wie poröses Holz,                                                                         fühlt sich aber an wie Kork. Es ist im Innern steinhart und Aussen etwas weich und faserig.                                                                                                                                                 

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Auf einem Holzbrett werden die zubereiteten Gräser verarbeitet.Die Gräser werden                             zuerst getrocknet, gefärbt und zuletzt geflochten. 


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Diese drei Geflechte zieren nun unsere SeaBorne

Die Qualität der fein- und engmaschig geflochtenen Körbe ist sehr gut, sie sind robust                                                      verarbeitet und in allen schönen Naturfarbtönen erhältlich - zu wirklich sehr günstigen                                                      Preisen. Heimwärts geht's mit einem neuen Brotkorb, einem ovalen Früchtekorb und                                                              einer runden Schmuck-Schatulle! 

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Letzter Blick vom Reservat auf das Meer. 


Die ältesten Menschen der Welt lebte auf Dominica

Auf Dominica leben ungewöhnlich viele Zentenare, also Menschen jenseits der hundert Lebensjahre. Momentan sind über 20 amtlich registriert. Legenden ranken sich heute noch um einen der angeblich ältesten Menschen der Welt, die Dominicanerin "Mione Elizabeth George Israel" oder einfach "Ma Pampo", die am 14. Oktober 2003 im sagenhaften Alter von 128 Jahren auf Dominica gestorben ist. Es gibt jedoch bis dato kein Dokument, welches zweifelsfrei ihren Geburtstag (27. Januar 1875) belegen könnte.

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"Ma Pampo“ 

                                                                                                                                                         Einheimische erzählen, sie habe viel Coca Cola getrunken, und "Dumplings"                                                                           (eine Art Spätzle) gegessen, deshalb sei sie so alt geworden.  Andere erzählen, Ihre                                             Geburtsurkunde wurde verbrannt weil sie nicht wollte dass sie ins Guiness-Buch                                                                           der Rekorde eingetragen wird…                                                                                                                         

Die Wirtschaft Dominicas war von der Landwirtschaft, vor allem von Bananen abhängig und ist durch die klimatischen Bedingungen und die Abhängigkeit von internationalen Förderprojekten sehr verwundbar. Heute pflanzen die Bauern alles andere als Bananen an. Bananen brauchen im Verhältnis zu anderen Pflanzen, viel Pflege. Die Arbeit ist aufwändig, die Preise sind ins Bodenlose gefallen und die Bananenproduktion ist nicht mehr lukrativ. Andere Bananenproduzenten produzieren billiger als Dominica.  England ist heute das einzige Land welches Bananen aus Dominica importiert. Die Wirtschaft erholte sich wieder durch das Wachstum in der Baubranche und der Kokos-Seifenproduktion. Dem Export von Wasser zB. nach Antigua und durch den Tourismus. Die touristische Entwicklung geht zügig voran! 

Die Europäische Union ist momentan Dominicas wichtigster Partner in der Förderung der Wirtschaft und des Tourismus. Zwischen 2002 und 2006 versuchte die Regierung mit dem Eco-Tourism Development Programm", einem Förderprogramm für den Ökotourismus in Zusammenarbeit mit der EU, den schrittweisen Aufbau einer ökologisch geprägten Tourismusbranche. Es wird viel für den Tourismus investiert. Die Fortschritte sind sichtbar. So gibt es genügend Transportmöglichkeiten zu allen Ausflugszielen. Taxi oder Klein-Busse verkehren ständig. Gut organisierte Reisen zu den vielseitigen Sehenswürdigkeiten. Kreuzfahrtschiffe machen halt und laden tausende Touristen aus. Die Menschen begegnen uns freundlich und hilfsbereit. Wir fühlen uns hier auf jeden Fall sicher aufgehoben. Es werden Touren auf der ganzen Insel angeboten, so macht das Reisen wirklich Spass! Wir erleben das wunderbare Land, die Menschen von Dominica und erfahren von Einheimischen dieses und jenes Wissenswerte! 

Fluch oder Segen?

Die Chinesen haben inzwischen auf Dominica wie auch auf anderen karibischen Inseln Fuss gefasst und investieren im grossen Stil. Ein neues Stadion haben sie gebaut. Geteerte Strassen wurden, selbst durch den tropischen Regenwald rund um die Insel gebaut. Im Norden wurde ein hässlich betoniertes "Hurrikane Hole" für die einheimischen Fischerboote gebaut. Ganze Küstenabschnitte an der rauen Atlantikküste wurden mit Beton-Wellenbrecher verbaut. Sie haben viele Hektaren Land von der Regierung gekauft und bauen im grossen Stil Orangen und Grapefruits an und verkaufen sie billig an die Einheimischen. Grosse Treibhäuser mit modernsten Maschinen und Geräten werden betrieben. Natürlich bringen die Chinesen ihre eigenen Arbeiter mit. Sie bestimmen die Preise und bringen chinesische Produkte auf den Markt. Wahrscheinlich haben sie bereits schon wertvolle Wasserrechte in Dominica billig erworben. Wir hören von den Einheimischen verschiedene Meinungen über den Chinesenboom. Einerseits gelten sie als Segen für das unterentwickelte Land, und andererseits als Fluch, es treibt die Insel in die völlige Abhängigkeit und Arbeitslosigkeit, die jetzt schon bei über 20% liegt. 

"Indian River"

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Wir sind startklar, bewaffnet mit Fotokamera und Feldstecher, Sonnen- und Mückenschutz!

Jerome holt uns wie vereinbart pünktlich um 7:30h auf der SeaBorne ab. Er fährt uns mit seinem Holzboot zur Mündung des spektakulären "Indian Rivers". Dort steigen wir auf ein Ruderboot um und lernen unseren Fahrer "007" kennen, wir dürfen ihn auch James nennen!! Er erklärt uns, dass jeder Bewohner von Portsmouth einen Übernahmen trägt, den er irgendwann durch eine Geschichte von  Anderen erhält. So heissen sie also, Maccaroni, Antonio, Linghuini, Ravioli, 007, Coconut, Speedy usw. Mit der Zeit wird dann auch der richtige Name vergessen und nur noch der Spitzname bleibt. 

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„007“ rudert uns durch den Indian River

Langsam gleiten wir mit dem Boot den schmalen "Indian River" hinauf. Vier Meilen schlängelt sich der Fluss durch den dichten, unzugänglichen Dschungel. Im seichten Brackwasser (Salz- und Süsswasser gemischt) flitzen Fischschwärme die vom Meer hinein und hinausschwimmen an uns vorbei. Wir sehen seltene Riesenkrabben am Ufer. Leguane die sich behände an den Ästen hinauf bewegen und in ihrer Stellung ausharren, bis wir mit dem Boot an ihnen vorbei sind. Vögel zwitschern ihre Lieder, Moorhühner paddeln im Wasser auf und ab und geniessen ihr Morgenbad. Alte urtümliche Bäume säume den verzweigten und verwinkelten "Indian River. Es umgibt uns eine Stille und Ruhe auf diesem Fluss, weit weg von der Zivilisation. Wir geniessen jeden Moment an diesem schönen Morgen. 

Die schönsten Bilder haben wir für Euch zusammen gestellt:

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Ein Moor-Huhn schwimmt im kühlen Wasser.


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Wir gelangen an einen künstlich angelegten Steg. 


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Eine eingerichtete Bar mit Umschwung. Sie wurde für den Film Fluch der Karibik gebaut und wird immer noch für Touristen und Fussgänger betrieben. 


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Das Häuschen der Hexe "Calypso" wurde für den Film Fluch der Karibik gebaut, es ist winzig und gut hinter den Bäumen versteckt.


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Zurück in die Zivilisation!

Es war eine atemberaubende Ruhe und Idylle durch das seichte Wasser zu gleiten und den verschiedenen Geräuschen und Lauten aus dem Busch des "Indian Rivers" zu lauschen. Ein schönes Erlebnis und eine tolle Abwechslung zum Bordalltag. 

Portsmouth 

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Aussicht vom Ankerplatz auf die sanft hinaufsteigenden Hügel von Dominica. Die Sonne ist noch hinter den Bergen. 


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Spaziergang durch das Städtchen Portsmouth. Es wirkt verschlafen und irgendwie vergessen! 


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Die grosse Bucht von Portsmouth. 


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Nirgends haben wir einen so günstigen Markt angetroffen, wie hier auf Dominica. Die Auswahl ist nicht üppig dafür sind die Preise so niedrig, dass ich es zuerst nicht glauben konnte. Der neue Fischmarkt ist geschlossen. Die Fischer verkaufen ihre Fische direkt am Steg. 


Besuch der Red Rock's 

Wir fahren durch den "Morne Diablotins National Park" an die Ostküste Dominicas. An der Küste entlang gelangen wir durch die Dörfer Calibishie, Wesley, Marigot, Bataka und Salybia zu den eindrücklichen "Red Rock's". 

Bilder sagen mehr als Worte! Ein schmaler Pfad durch dichtes Buschwerk führt uns hinab zur Küste. Wir gehen über dieses rote, besondere Sand-Gestein. 

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Das sauberste Dorf auf Dominica

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Jedes Jahr wird das "sauberste Dorf Dominicas" gewählt und prämiert.                                                                                Seit Jahren ist das Dorf "Calibishie" an der Spitze. Die Dorfbewohner denken überhaupt                                                        nicht daran ihren Rang einem anderen Dorf abzutreten. So werden in "Calibishie" jeden                                                            Tag die Strassen blitz blank geschrubbt! 

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Ein schöner Ausflug geht dem Ende zu, zum Schluss eine erfrischende Kokosmilch,                                                              wie köstlich! Wir tragen einen Rucksack voller schöner Erinnerungen und vielen Früchten                                                      die uns unterwegs der Fahrer gepflückt hatte nach Hause. Mangos, Bananen, Orangen, Kokosnüsse,                                               Zitronen, Kürbisse und sogar wildes Zitronengras decken nun unseren Vitaminbedarf für die nächsten Tage bestens ab. 


Ausflug zu den Wasserfällen und heissen Quellen

Wir lernen die Schweizer Familie Monika und Peter kennen die mit ihrer Tochter Claudia auf der SY "Tauà" in der selben Bucht  liegen. Wir planen zusammen einen Tagesausflug, den wir wegen starken Regenfällen auf den nächsten Tag verschieben müssen. Wir fahren von "Portsmouth" mit dem öffentlichen Minibus in die Hauptstadt "Roseau". Der Fahrer offeriert uns, uns an die Wasserfälle zu bringen, was wir gerne annehmen. 

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Gegen eine kleine Eintrittsgebühr, gehen wir dem Pfad entlang zu den Trafalgar Fällen.                                                         Uns erwartet eine undurchdringliche Vegetation mit Felsen und unwegsamen Gelände im tropischen Regenwald. Wir erreichen die heisse Quellen am Fusse des Wasserfalls.


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Es sind zwei Fälle gleich nebeneinander, aber doch zu weit auseinander, sodass wir sie nicht gemeinsam aufs Bild bringen. 

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Monika und Peter zögern keine Sekunde und machen es sich in der heissen Quelle bequem. Vom Vulkan fliesst diese heisse Quelle in einen Pool der im tropischen Regenwald eingebettet ist. Die Wassertemperatur hat etwa 40°, die Lufttemperatur beträgt 30°. Bei diesen Aussentemperaturen in einen dampfend heissen Pool zu steigen ist sehr ungewohnt, doch ein geniales Körpergefühl. 


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Hier sieht man, wo heiss und kalt zusammen treffen. Rechts fliesst das ziemlich kalte Wasser vom Wasserfall herab. Links oben ist der heisse Pool und weiter unten im Bild fliesst das heisse und das kalte Wasser zusammen. Ganz speziell ist es hier drin zu liegen. Da fliesst links am Körper kaltes und rechts heisses Wasser. Es ist unbeschreiblich schön. Wir sind ganz alleine für uns und geniessen dieses einzigartige, natürliche Wellnessprogramm. 


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Wir Frauen fühlen uns wie Kleopatra!! Nach dem Bad ist unsere Haut und die Haare fein und weich, wie nach einer Pflegekurpackung. Nur viel besser!!


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Weitere warme Quellen wo man sich hineinlegen kann. 

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Nach diesem ausgiebigen und erfrischenden Badevergnügen suchen wir uns nun ein schönes Plätzchen für's Mittagessen. Wir finden das Restaurant Papillot ganz in der Nähe. Es ist im tropischen Regenwald eingebettet und hat selbst für die Hotelgäste einen eigenen Wasserfall und eine heisse Quelle im Garten. Wir besuchen nach dem Essen den tropischen Garten.

 

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Claudia sitzt am heissen Pool mit ihrer Bambusflöte die sie soeben erstanden hat und versucht ein paar Töne heraus zu quetschen. 


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Eine wunderschöne Wachsrose. 


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Ganz unten im Garten angelangt, sieht man den privaten Wasserfall und vorne die heisse Quelle die im Pool aufgefangen wird. Es ist ein schöner Ort zum verweilen. Mitten in überaus üppiger und dichter Vegetation.


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Ein schöner Bursche diese Echse die sich uns neugierig präsentiert, bevor sie im Busch verschwindet.

 

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Wir wandern dem Bachbett zur Ortschaft "Wotton Waven" entlang. Wir befinden uns bereits im "Morne Trios Pitons" National Park der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. 


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Wir wandern und geniessen die Landschaft und die wirklich wilde und schöne Gegend. 


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Das muss auch mal sein. So hübsch hergerichtet Toilettchen sieht man jedoch selten. 


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Wir erreichen den Eingang zu den Schwefel Quellen. Es riecht stark nach verfaulten Eiern. Leider ist der Badebetrieb geschlossen.

 

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Durch einen angelegten Pfad gelangen wir zu den wirklich heissen Quellen! 


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Aus dieser Quelle sprudelt das kochend heisse, stinkige und dampfende Schwefelwasser. Hier ist das Baden allerdings nicht empfehlenswert! Von über 350 Flüssen und Seen die Dominica hat, besuchten wir gerade mal einen von zwanzig Wasserfällen. Eines was die "Dominicaniens" genug auf ihrer schönen Insel haben ist Wasser im Überfluss. So frisch und so sauber wie hier, ist es fast unvorstellbar. Überall kann bedenkenlos Wasser getrunken werden. 

Eine Schlechtwetterfront zieht nun auf! Nachdem wir bereits eine Woche im Regen verbrachten, beschliessen wir vor dem nächsten grossen Regen abzureisen. Dominica ist weltweit die niederschlagsreichste Insel. In der Tat regnet es hier überdurchschnittlich viel. Wir fahren gemeinsam mit der "SY Tauà" zurück nach Martinique um dort die östlich gelegenen Buchten zu besuchen. 

Liebe Familie und Freunde,                                                                                                                                                                 in Dominica gibt es noch soo viel zu Entdecken und zu Erleben, bis jetzt haben wir nur einen kleinen Teil von der Schönheit und Einzigartigkeit dieser wundervollen Insel gesehen. Wir kommen im nächsten Jahr ganz bestimmt nach Dominica zurück, wenn wir in die Richtung zu den Bahamas Dominica erneut passieren. Doch jetzt müssen wir langsam daran denken, in den Süden zu segeln. Um vor der bevorstehenden Hurrikan Saison sicher zu sein. Wer weiss, vielleicht hat der/die eine oder andere Lust uns ein Stück auf unserer Reise zu begleiten und die Schönheit der Inselwelt in der Karibik mit uns zu erleben. 

Herzlich grüsst Euch                                                                                                                                                          Nadine & Tomi

eSar fiz© Tomas und Nadine Cervera 2012